Wohlstandsverwahrlosung*

Just saw this black and white pic, an apartment around 1900 in NYC and saw the comments below it. So many people where shocked to see, that people at that time (1900) had bathtubs in their kitchen. The guy coming in, is coming from the hallway, outside of the apartment, into the apartment’s front door. I remember it was something very common. The pics of me in the tub was ca 1979. I still know of affordable housing in Germany, that has its showers in the kitchen, something I grew up with, in the 70s and part of the 80s in Germany. When we use the word „Wohlstandsverwahrlosung„*, looking at pics like that, makes me understand that even more, how perception of life can be so different. What we experienced, might just be so majorly different. I always knew, the kids my age, outside of NYC contexts, would not ‚get‘ certain things. To this day, there is a connection over experiencing such a lifestyle, that is special.

All these experiences are, why I really love all the modern amenities, why I dig central heating (I still don’t have that, haha) or can’t get trends, where people sleep on the ground (WHY would you do that on PURPOSE) or try to live off grid. Hell, the grid is cool. It gives us running water, showers and warm indoors. Living like that definitely gave me appreciation of luxury things, that many people see as standard. Which in many parts of the world and for many people are not standard. Sleep tight.

* „Wohlstandsverwahrlosung“ -> a word for word translation= prosperity neglect, there is no word in English I can think of to translate it correctly. It tells the story of people who have lived in prosperity for so long, that they are so soft, snow flakes, that they can not appreciate luxury or amenities and often also are neglected on a psychological level, sort of shallow, even with week or lacking of compassion

some of the comments of this lovely post, just like to share them:

„Wohlstandsverwahrlosung, welch ein phantastisches Wort. Es hat in der heutigen Zeit durchaus ihren Platz. Unser Häuschen auf dem Land war als Sommerhaus konzipiert, meine Eltern haben es auf einer Ausstellung in der Stadt gesehen und zu dem Hof den sie gekauft haben bringen lassen, ich hatte nie das Gefühl das es uns an etwas fehlt, obwohl die Räume kleiner waren als in herkömmlichen Betonhäusern, (es war ein Holzhaus, aus Schweden importiert), ganz im Gegenteil, es war traumhaft gemütlich und wir waren umgeben von Büchern, der Kunst meines Vaters und den schönen Dingen die meine Mutter von ihren Reisen mitgebracht hatte (sie war Flugbegleiterin, sieben Jahre lang, bevor sie eine Familie gründeten).“

„ja, kleine Wohnungen…die Wohnung oben, wo ich in der Wanne sitze, sie war ein Rail-Road-Appartent in NYC und hatte ca 35qm, alles zusammen, 3 Räume und eine Küche/Bad, das WC war abgetrennt mit einer Pappwand und mein Vater hat ein Radio eingebaut, welches er mit einem Fadenschalter ans Licht gekoppelt hatte, so dass wen man rein ging, man immer das Licht anmachte und somit sofort das radio anging. Eine Art Schallschutz, sozusagen. Die Metallgitter vor dem Fireescape hatte mein Vater unter Strom gesetzt, mir wurde gesagt, ich darf es nicht anfassen, sonst sterbe ich, es bewahrte uns davor niemals einen Einbruch erleben zu müssen. Unser Nachbar und Freund erlebt in dem einen Jahr gleich mehrere. Er lebte aber auch zum Hof hin. Das waren die billigeren Wohnungen. Wir lebten dort zu dritt. Der Legende nach, sagte ich, als wir die Wohnung besichtigten „krieg ich jetzt meine eigenen Kabine?“. Railroad Apartment sagt schon wie die Wohnung geschnitten war, wie ein Schlauch und es gab keine Wände oder Türen zu den Zimmern (Kabinen), sonder es war einfach offen zum „Flur“ hin und es gab Fenster zwischen den 3 Zimmern. Das grösste Zimmer war zur Strasse hin und schön sonnig. 7.Strasse, Ecke 1. Ave. Gleich neben meiner Schule.“

„hier sieht man, wie die Aufteilung war, ich hatte meine eigenen Kabine und war sehr stolz darauf. In London teilte ich mir das Zimmer mit meinen Eltern.“

„I still remember having an outside toilet.“

„yes, the first steady place we lived in, my dad built the inside toilet. Good times. Don’t we all love those amenities.“

„In Stuttgart haben noch sehr viele der um 1900 gebauten Wohnungen die Dusche in der Küche. Die ist aber erst später eingebaut worden, da man früher zum Baden ins Stadtbad ging. Ich wohne auch in so einer. Ist schon nach kurzer Zeit kein Problem mehr (außer wenn man Gäste oder Kinder im Teenageralter hat). Für die restliche Wohnung bleibt dadurch mehr Platz.“

„ja, das letze Argument hab ich noch nie gehört und find ich gut. Das mit dem Tenenagern, da musste ich lachen. Als ich klein war, zogen wir in eine Wohnung, die hatte nur die besagte Waschküche und mein Vater erstand dann im Baumarkt eine Dusche, die man so hinstellen konnte. Die hatte original nur 5(!)l Kapazität. Ich hab neulich mal meine Mutter gefragt, die Erinnerung stimmt. Ich wurde also immer sehr schnell geduscht, bzw gewaschen und dann abgebraust. Man hatte einen Plastik Behälter in der Dusche und Haare und Körper ging nur getrennt. Die Bestätigung meiner Mutter machte mich etwas demütig, da ich es heute so genieße, wenn ich mit Durchlauferhitzer dusche, zB im öffentlichen Bad oder auf Reisen, weil ich in meiner jetzigen Wohnung ne Dusche mit 30l Boiler habe. 5l, das ist echt knackig.“

„Wir hatten, bevor wir vor drei Jahren in einen Neubau gezogen sind, auch die Dusche in der Küche. Ganz normal in Frankfurter Altbauten „

I chose to anonymously post these comments, cuz the post was on private. A way I can still preserve them and keep the writers privacy. As I wrote: LOVE all these comments! 

15.3.2024
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