Naturschutz, Klimaschutz, Kunst & Kultur, ein Rant

Es geht grad n Video rum, wo Naturschützer:innen ne Protestaktion an nem Heidelberger Theater zeigen. Ein Stück was zum Thema Klimaschutz hat, wurde von nem Unternehmen gesponsert, was selbst ein Klimasünder ist.

Ich konnte nicht kommentieren. FB lies mich nicht. Vorneweg: ich bin die Letzte die was gegen Proteste hat, aber manchmal muss auch klar gesagt werden, was ist. Es ginge auch ZUSAMMEN.

Mein ordentlich aufgeteiltes Kommentar also hier:

1/4 Die Frage darf gestellt werden, warum sie keinen anderen Sponsor gefunden haben, warum so ein Stück was Aufmerksamkeit auf Naturschutz legt, nicht staatlich gesponsert wird.

Es ist ein krasses Privileg, sich immer und überall raussuchen zu können, wer einen finanziert in der Kunst. Das hat so gut wie niemand.

2/4 Klar kann man da drauf aufmerksam machen. Was aber viel wichtiger wäre, als den Theaterleuten ihre Vorstellung zu versauen, wäre, wenn linke Politik und Naturschützer:innen auf dem Schirm hätten wie wichtig Kultur Finanzierung ist. Für Demokratie für den Naturschutz. Und dass die Kulturleute jedes Mal wenn sie irgendwas umsetzen wollen, um Geld husseln müssen. Sie sind meist eben nicht angestellt und bekommen monatlich Geld. Sie sind oft Freelancer:innen. Also die ganze freies Szene ist das. Genau diese freie Szene macht Kunst die ua Demokratie bildend ist, die System kritisch ist. Die zB Naturschutz zum Thema macht. Statt es totzuschweigen. Man darf sich fragen, warum oft alte Schinken leicht finanziert werden und kritisches Theater schwieriger.

3/4 Als Kulturschaffende wünschte ich mir, dass die politisch linke Szene inclusive die Naturschützer:innen, mal wirklich begreifen würden, dass diese Leute auf ihrer Seite sind, meist strugglen zu überleben und trotzdem kostenlos auf ihren Demos Musik machen UND on top of that, linke Parteien wählen, die ua Naturschutz und linke soziale Themen im Parteiprogramm haben, ABER die Kulturszene (und damit die Kulturschaffenden) völlig bis gar nicht wahrnehmen, oft kaum im Wahlprogramm bedenken. Sie stimmen damit also jedes Mal gegen ihre ureigensten Interessen ab. Food for thought. Zusammen ginge es deutlich besser.
Aus meiner Erfahrung ist es so, wenn man strikte Regeln hat, wer Sponsor sein darf und wer nicht, sinkt die Chance professionell Kunst zu machen (sprich auch halbwegs davon zu leben, Miete zahlen zu können) auf liebevoll gesagt, 20%.

4/4 Kritik ja, die Frage ist, an wen. Oder wollt ihr wirklich die, die literally in grossen Zahlen um ihr überleben kämpfen (also die die seit Corona nicht aufgegeben haben) dafür beschämen, dass sie essen und wohnen müssen…

Wie wäre es mal, für sie zu kämpfen und nicht immer nur für selbstverständlich zu halten, dass man gute Mugge auf Demos hat. Grüße.

Nachtrag: es ginge auch ZUSAMMEN

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